AMARETIS Agentur für Kommunikation Werbeagentur Göttingen Beratung und Strategie Blog Blogartikel - Reihe Göttinger UnternehmensScreening (GUS) TEIL-1

Die Module des Göttinger UnternehmensScreenings (GUS)

Das Standardmodul

Das Standardmodul beinhaltet die für alle Unternehmensbereiche identischen Befragungsbestandteile. Es umfasst Items zur Arbeitszufriedenheit in unterschiedlichen relevanten Bereichen sowie die sich daraus ergebende Bereitschaft, sich in Veränderungsprozessen zu engagieren bzw. diese sogar zu wünschen.

Die Wahrnehmung der Unternehmenskultur wird über einen Fragenblock erfasst, der sich zusätzlich sowohl in den Bögen für Führungskräfte als auch in denen für Kunden wiederfindet und dem Abgleich von gewünschter und transportierter Unternehmenskultur dient.

Des Weiteren wird die Bindung der MitarbeiterInnen an das Unternehmen abgefragt und auf welcher Strukturebene eine Identifikation mit dem Unternehmen stattfindet.

Ebenfalls identisch für alle Unternehmensbereiche ist eine Analyse der innerbetrieblichen Kommunikationsmittel in Hinsicht auf Anwendungshäufigkeit, Inhalte, Praktikabilität, Qualität und Erwünschtheit zusätzlicher Inhalte und Kanäle.

Innerbetriebliche Zusatzmodule

Die innerbetrieblichen Zusatzmodule fragen Einstellungen zu bestimmtem Verhalten für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche und deren Anforderungen ab und werden zusätzlich zum Standardmodul in den einzelnen Abteilungen eingesetzt. Die Basis zur Erhebung der Faktoren, die Verhalten fördern oder hemmen, bildet die „Theorie des geplanten Verhaltens“. Hier werden Erwartungen und Werte bezüglich des Verhaltens in Beziehung gesetzt zu sozialen Einflüssen innerhalb des Kollegiums und den Umsetzungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz.

Wird beispielsweise die Unterstützung des Kollegiums bei der Optimierung von Arbeitsabläufen als gering eingestuft oder fehlen Arbeitsmittel bzw. Kenntnisse, so sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der oder die Einzelne an seinem oder ihrem Arbeitsplatz Veränderungen vornimmt, selbst wenn diese persönlich als positiv eingestuft werden. Bei zusätzlichen Fragestellungen seitens des Auftraggebers können hier problemlos zusätzliche Items entwickelt werden, um unternehmensspezifische Interessensbereiche zu durchleuchten.

Jedes Modul enthält Fragen zum Innovationsverhalten innerhalb der Abteilung und dessen Unterstützung durch das Unternehmen. Am Ende jedes Zusatzmoduls finden sich frei zu beantwortende Fragen zu den behandelten Bereichen, die den MitarbeiterInnen die Möglichkeit bieten, Verbesse-rungsvorschläge anzubringen.

1. Zusatzmodul Produktion

Gerade im Produktionsbereich liegen oft sich widersprechende Anforderungen an die MitarbeiterInnen vor. Es soll sowohl qualitativ hochwertige Ware produziert, als auch in der größtmöglichen Geschwindigkeit gearbeitet werden. Oder möglicherweise stehen Sicherheitsvorschriften im Weg, wenn den Arbeitsablauf verbessernde Maßnahmen in den Produktionsvorgang einfließen sollen.

Die Fragenkomplexe im Zusatzmodul sind so aufgebaut, dass sie verhaltensrelevante Einstellungsbereiche abfragen und dabei nur wahrgenommene und tatsächliche Hemmnisse und Entlastungen berücksichtigen und bewerten lassen.

2. Zusatzmodul Verwaltung

Im Verwaltungsmodul von GUS werden die Teilbereiche Dokumentenverständlichkeit, Übersichtlichkeit der Datenverwaltung und Innovationsverhalten abgefragt.

3. Zusatzmodul Versand/Logistik

Der Teilbereich Sicherheit spielt natürlich auch im Versand eine Rolle und wird deckungsgleich zum Modul „Produktion“ erhoben, wie auch Einstellungen zum Thema Innovation. Als wichtige Thematiken für diese Schnittstelle zum Kunden werden die Bereiche termingerechte Auslieferung und Vollständigkeit von Warensendungen behandelt.

Fragebögen für Führungskräfte

Dem Fragebogen für Führungskräfte kommt eine besondere Bedeutung innerhalb von GUS zu: Führungskräfte stehen an einer exponierten Position jedes Unternehmens. Zum einen stehen sie im Kontakt mit der Mitarbeiterschaft und eventuellen organisatorisch höher angesiedelten Entscheidungsebenen, zum anderen sind sie im direkten Kundenkontakt TrägerInnen und VermittlerInnen des Unternehmensbildes. Um dem Rechnung zu tragen, wird im Führungskräftemodul Kommunikationsverhalten und -häufigkeit der Führungskräfte gegenüber den MitarbeiterInnen abgefragt.

Die Ermittlung von Informationsverlusten und dem daraus resultierenden zeitlichen Mehraufwand in Meetings und Besprechungen soll helfen, das Dokumentations- und Informationsverwaltungssystem zu durchleuchten und gegebenenfalls effizienter zu gestalten. Um die innerbetrieblich als verkaufsförderlich geltenden Produktmerkmale mit den Entscheidungsgrundlagen der Kunden abzugleichen, werden fünf bis zehn Produkteigenschaften, die der Auftraggeber benennt, in eine Itemform gebracht, die zwischen grundlegenden Faktoren und Begeisterungsfaktoren unterscheidet. Den Führungskräften kommt hierbei die Aufgabe zu, die vermutete Haltung der Kunden gegenüber konkreten Produktmerkmalen zu bewerten und die tatsächlich nach außen beworbenen Inhalte zu benennen.

Dieser sozialperspektivische Blick auf andere, am Erfolg des Unternehmens beteiligte Parteien ermöglicht einen Ist-Soll-Vergleich in der Darstellung der Produkte und dient ebenfalls als Grundlage für die Wahrnehmung der Unternehmenskultur.

Der Fragenblock zur Unternehmenskultur wird Führungskräften zur Bewertung dreier unterschiedlicher Perspektiven (die eigene, die der Kunden und der MitarbeiterInnen) vorgelegt. Dabei wird die eigene Wahrnehmung wahrscheinlich am stärksten mit dem Firmenleitbild übereinstimmen. Anschließend geben sie ihre Einschätzung zur Auffassung der Unternehmenskultur durch ihre MitarbeiterInnen und Kunden an. Durch den Vergleich mit den hier erhobenen Daten zur Unternehmenskultur können Differenzen aufgedeckt werden, die zu einer Neuformulierung oder optimierten Kommunikation des Firmenleitbildes anregen können. Zusätzlich wird das Interesse der Führungskräfte daran ermittelt, den Kunden als aktiven Partner in das Qualitätsmanagement zu integrieren, bzw. inwiefern dies bereits realisiert wurde.

Fragebögen für Kunden

Im Kundenfragebogen werden – wie auch im Führungskräftefragebogen – die individuell von der Auftraggeberfirma benannten Produktmerkmale bezüglich ihrer Bewertung als Basis- oder Begeisterungsfaktor abgefragt und stellen damit ein Maß für die Kundenzufriedenheit dar. Die Nutzerfreundlichkeit der vom Kunden genutzten Kontakt- und Bestellmöglichkeiten wird überprüft. Die Wahrnehmung der Unternehmenskultur durch den Kunden dient dem Abgleich der gewünschten Außenwahrnehmung (Corporate Identity) mit dem beim Kunden tatsächlich präsenten Bild. Ebenso wird der Kunde nach dem Wunsch auf Einbindung in das Qualitätsmanagement befragt.

Befragung der Mitarbeiter

Mitarbeiterbefragungen stellen für sich genommen bereits eine Form der Intervention in einem Betrieb dar. Zum einen dienen sie dazu, bestimmte Bereiche in Betrieben zu überprüfen, zum anderen regen sie die Diskussion über angesprochene Thematiken im Betrieb an. Daher ist es wichtig, allen Beteiligten gegenüber die Ziele der Untersuchung und die Ergebnisse innerhalb des Betriebes transparent zu machen.

GUS zielt auf eine Untersuchung von Merkmalen von Firmen ab, die durch gezielt eingesetzte Kommunikation und Kommunikationsmittel gestärkt, etabliert oder verändert werden können.

Fazit

Warum Gus Ihre Unternehmenskommunikation ganz weit nach vorne bringt:

GUS ist ein Instrument, das helfen kann, geplante Neuerungen und Umstrukturierungen in Unternehmen zu begleiten, unerschlossene innerbetriebliche Potenziale zu entdecken und eine Unternehmenskultur zu stärken oder einzuführen, die dem Unternehmen gerecht wird. Hierbei bietet GUS sowohl die Möglichkeit, konkreten Handlungsbedarf über die Eingaben der Mitarbeiter zu ermitteln, als auch die Inhalte, Schwerpunkte und Tonalität begleitender Kommunikation sowie die Effektivierung innerbetrieblicher Kommunikationsmittel voranzutreiben.

Durch den modularen Aufbau des Fragebogens wird es möglich, alle am Erfolg des Unternehmens beteiligten Gruppierungen in ein innovatives Gesamtkonzept einzubinden. Sowohl die Mitarbeiterschaft als auch die bestehende Kundschaft sollen ermuntert werden, am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben und sich einzubringen in eine aktive Unternehmenskultur, die nicht nur auf einer festgelegten Unternehmensidentität (Corporate Identity) beruht, sondern gemeinsame Ziele und Werte transportiert.

Fortsetzung: Nach den Fakten zum praktischen Nutzen von GUS soll die Theorie nicht zu kurz kommen. Darum stellen wir Ihnen im vierten und letzten Artikel der Reihe Folgendes vor: „Praxis ohne Theorie ist wirkungslos – der theoretische Hintergrund des Göttinger UnternehmensScreenings“.
Bleiben Sie dran!

Nicht nur die einzelnen Module haben Sie angesprochen, das gesamte Konzept von GUS interessiert Sie? Sprechen Sie uns gerne an!

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