Onlineshop eröffnen – 8 praktische Erfahrungen
Er verspricht einfach und schnell verdientes Geld: der Onlineshop. Doch es gibt auch eine Kehrseite. Was kaum jemand weiß: Fast die Hälfte aller in den letzten 5 Jahren gegründeten Webshops sind nicht mehr online.
Ein Onlineshop lockt unter anderem mit der großen Reichweite, dem übersichtlich angeordneten Produktangebot sowie einer Werbeplattform für Marken und Unternehmen. Sobald man die rosarote Brille abnimmt, wird allerdings deutlich, dass diese Vorteile auch mit viel Arbeit und einer finanziellen Investition einhergehen.
Um den Verlockungen des Webshops – wie viele andere vor Ihnen – nicht blind in die Falle zu tappen, bieten wir Ihnen in diesem Blogbeitrag eine Übersicht über die positiven und vor allem die negativen Erfahrungen mit Webshop-Gründungen.
Was Sie vor der Gründung eines Onlineshops wissen sollten:
1. Erfolgreiche Shop-Neugründung
44 % von 115 beobachteten Shop-Neugründungen zwischen 2015 und 2019 sind innerhalb eines Jahres wieder offline.
Dies betrifft sowohl Einzelgewerbetreibende als auch mittelständische Unternehmen. Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen einer Shop-Neugründung der durchschnittliche Umsatz pro Monat bei unter 1.000 Euro liegt.
Ihnen sollte bewusst sein, dass sich die Gründung eines Onlineshops bei einem solchen Umsatz nicht lohnt. Die laufenden Kosten wie Werbung, Hosting, Logistik, Buchhaltung, Shop-Pflege etc. sowie die eigene Arbeitskraft und nicht zuletzt die Büro- und Lagerkosten lassen bei einer solchen Summe nicht viel bis gar nichts vom erwirtschafteten Geld übrig und machen den Webshop demnach nicht rentabel.
Als Fazit können Sie aus dieser ersten Erkenntnis mitnehmen, dass Sie nur mit einem echten Nischenprodukt einen Umsatz erzielen, der die Gründung eines Onlineshops wirklich bezahlt macht. Einen wesentlichen Grund für diesen Umstand teilen wir in der nächsten Erfahrung mit Ihnen.
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2. Harter Wettbewerb im Onlineshop-Business
Besonders Amazon, Otto und Zalando sind maßgeblich daran beteiligt, dass sich das Onlineshop-Sterben immer weiter ausdehnt. Allein diese Webshop-Giganten erzielten im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 15 Milliarden Euro. Insgesamt erwirtschafteten die Top 10 der Webshops rund 20 Milliarden Euro und konnten im Vergleich zum Jahr 2018 ein Wachstum von 10,7 Prozent verbuchen. Mit einer solchen Konkurrenz ist nicht zu spaßen, denn dieses Umsatzwachstum der Top 10 Webshops bringt immer auch einen wirtschaftlichen Verlust für die kleineren und mittelgroßen Webshops mit sich.
Weil es so eindrucksvoll ist, hier noch einige weitere Zahlen:
- Diese Monopolsituation ist nicht erst seit gestern so. Bereits im Jahr 2015 erwirtschafteten die Top 1.000 Onlineshops 85 % des Gesamtumsatzes.
- In Deutschland gibt es rund 150.000 Onlineshops. Das bedeutet, dass sich rund 149.000 Onlineshops die restlichen 15% Marktanteil teilen.
- Die Prognosen: Eine Studie des ECC Köln aus dem Jahr 2015 besagt, dass in den nächsten Jahren 90% der bestehenden Onlineshops verschwinden werden.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Wachstum im Onlinehandel:
Dieser Einblick in die Umsatzverteilung bei den Webshops macht deutlich, dass es durchaus kein Zuckerschlecken ist, als Shop-Neugründer Fuß zu fassen und das Geschäft des Lebens zu machen. Besonders sollte Ihnen bewusst sein, dass, wenn Sie es mit Amazon, Otto, Zalando und Co. aufnehmen wollen, Ihr Onlineshop strukturiert, ansprechend und vor allem technisch einwandfrei sein muss. Ein solches Projekt stampft man nicht von heute auf morgen aus dem Boden und managt es dann nebenbei.
Es gibt Studiengänge, die sich mit der Entwicklung und dem Management von Webshops auseinandersetzen und auf diese Weise Fachkräfte für diese Branche ausbilden. Dies verdeutlicht, welchen Stellenwert eine solche Unternehmung einnehmen sollte.
Über gescheiterte Projekte spricht niemand gerne.
Dass dies allerdings ein fataler Fehler ist, haben wir bereits durch die geringe Erfolgsquote von Onlineshop-Gründungen aufgezeigt. Aus den eigenen, aber auch aus den Fehlern anderer sollte man lernen. Jedoch beziehen die, die über Themen wie Shopsysteme, Webshop Agenturen und Onlineshop Berater schreiben, häufig von genau solchen Anbietern ihr Gehalt. Somit werden negative Beispiele nur selten thematisiert. Ein Rückgang von Shop-Gründungen ist nicht gut fürs Geschäft, und deshalb werden nur die (wenigen) positiven Beispiele angesprochen.
3. die passenden anbieter sind essenziell
In vielen Fällen führt der Weg einer Onlineshop-Gründung über einen Hosting Anbieter wie 1&1 oder Strato. Wie der Name jedoch bereits sagt, sind diese Hosting Anbieter auf das Server Hosting von Firmen und nicht auf das Erstellen eines Onlineshops spezialisiert. Ein anderer populärer Weg, um einen Webshop ins Leben zu rufen, ist einen Homepage-Baukasten Anbieter wie beispielswiese Jimdo oder Webnode zu Rate zu ziehen. Hier besteht das gleiche Problem: Die Kernkompetenzen dieser Anbieter liegen nicht in der Erstellung von Webshops, sondern in der Erstellung von Homepages.
Nicht jeder hält, was er verspricht.
Viele dieser Anbieter haben zwar gute Bewertungen und erledigen ihren Job grundsätzlich zufriedenstellend, sind aber für die Erstellung von Webshops ungeeignet. Lassen Sie sich deshalb nicht von Kolumnen- oder Forenbeiträgen blenden. Zumal viele dieser Beiträge meist mehrere Jahre alt sind und besonders im schnelllebigen Internet demnach nicht mehr aktuell sind.
Wenn Sie einen Webshop aufbauen wollen, dann wenden Sie sich an einen Anbieter, der sich auf genau diese Projekte spezialisiert hat. Wenn Sie einen Wasserschaden haben, würden Sie schließlich auch keinen Dachdecker beauftragen, nur weil dieser ebenfalls eine handwerkliche Ausbildung vorweisen kann. Es handelt sich um zwei verschiedene Baustellen, die unterschiedliche und spezielle Kompetenzen erfordern.
Bessere Ansprechpartner sind Lightspeed, Shopify, Magento, Shopware oder OXID eShop. Sie haben Ihren Ursprung im E-Commerce und können Ihnen bezüglich Onlineshops durchdachte Systemlösungen sowie eine hilfreiche Beratung anbieten. Ihnen sollte allerdings immer klar sein, dass auch ein technisch einwandfrei funktionierender Webshop immer nur im Zusammenhang mit einem soliden Gesamtkonzept samt passenden Geschäftsmodell funktionieren kann.
Die technische Einrichtung, die Gestaltung und das Füllen eines Webshops mit Leben kann zeitraubend und nervtötend sein. Lust auf Profis?
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4. EIne Onlineshop-gründung ist eine Investition
Es ist nichts Verwerfliches daran, so viele Kosten wie möglich einsparen zu wollen und vielleicht auch erstmal abzuwarten, wie alles läuft, bevor man größere Summen investiert. Besonders zu Beginn einer Shop-Gründung sollte Ihnen allerdings bewusst sein, dass es um das Fundament Ihres Onlineshops geht. Wenn Sie ein Haus bauen, ist es ebenfalls essenziell, dass das Gebäude sicher und gut steht und für die richtigen Anschlüsse gesorgt ist. Wenn nicht, bringt Ihnen auch eine noch so innovative und exklusive Ausstattung nichts. Auch wenn Sie den Gedanken haben, erst nach generierten Umsätzen und Gewinnen mehr Geld in Ihren Onlineshop zu stecken: Zu Beginn einer Onlineshop-Gründung ist Sparen keine gute Idee. Sie brauchen eine Investition, um überhaupt Umsätze zu erzielen und diese anschließend reinvestieren zu können.
5. Fachwissen im E-Commerce und Online Marketing für langfristigen Erfolg
Sehen Sie sich Ihre größten Konkurrenten genau an. Amazon, Otto, Zalando und Co. zeigen, was für den Betrieb eines Onlineshops wirklich wichtig ist:
• Alleinstellungsmerkmal des Produkts/Shops
• Finanzielle Mittel und zu Beginn Verluste einplanen
• Gutes Design und Usability im Shop
• Wettbewerber im Auge behalten
• Tracking und die Analyse der Customer Journey
• Shopsystem stößt nicht zu schnell an seine Grenzen
• Fachkräfte, die den Onlineshop strategisch führen
Behandeln Sie diese Punkte als Checkliste. Es ist kein Gesichtsverlust, wenn nicht für all diese Punkte sofort die perfekte Lösung bereitsteht. Aber dann sollten Sie sich früh genug eingestehen, dass Sie professionelle Unterstützung benötigen. Auch die Webshop-Giganten haben anfangs viele Aufgaben outgesourct. Man muss schließlich nicht alles können. Unsere Agentur bietet Ihnen beispielsweise einen zuverlässigen Dienstleister, der Ihnen in allen Punkten als Partner beratend zur Seite steht.
Fragen Sie bitte unsere Unterstützung an, bevor Sie verzweifeln.
Wir kennen zwar gute Therapeuten, möchten Sie jedoch lieber kerngesund begrüßen dürfen.
6. Der Aufwand ist größer als erwartet
Auch wenn Sie den vorherigen Ratschlag befolgen: Lagern Sie keinesfalls alles aus! Gerade zu Beginn ist es in einigen Bereichen nicht vorteilhaft und es lohnt sich, vieles selbst in die Hand zu nehmen. Ein Dienstleister wie DHL Fulfillment, der sich um das Versenden der Ware kümmert, arbeitet beispielsweise erst ab 10.000 Versendungen pro Jahr. Das ist eine Zahl, die viele Onlineshops gar nicht erreichen. Das Versandvolumen ist also meist zu gering für einen externen Dienstleister und die Kosten sind so hoch, dass es sich lohnt, selbst die Ärmel hoch zu krempeln.
Dies ist allerdings nur eine von vielen Baustellen, mit der Sie sich auseinandersetzen müssen. Planen Sie deshalb von vorneherein, was Sie alles umsetzen möchten und wer die anfallenden Aufgaben übernehmen soll. Eins ist klar: Sie können nicht alles allein meistern.
Planen Sie Mitarbeiter und externe Fachkräfte ein, die sich um klar definierte Aufgabenbereiche kümmern. Wenden Sie sich zum Beispiel an uns, wenn Sie Hilfe bei der Entwicklung eines individuellen Webshop-Designs auf Basis Ihres Corporate Designs benötigen.
Hinzu kommt, dass Sie Prioritäten setzen sollten. Suchen Sie sich lieber einige wenige Vertriebskanäle aus, die sie intensiv und dementsprechend erfolgreich bespielen wollen. Vermeiden Sie es, Ihre Zeit und Ihr Geld in halbe Sachen zu investieren, die sich hinterher nicht auszahlen.
Wenn Sie diesen Tipp beachten, dann wird Ihnen schnell auffallen, dass die Versprechen von Anbietern billiger Onlineshop-Baukästen utopisch sind. Der Aufbau und auch die langfristige Führung eines Onlineshops beanspruchen Zeit und Geld und sind nicht innerhalb einiger Tage abgeschlossen.
7. Die produkte müssen webshop geeignet sein
Benötigt wird idealerweise ein geschütztes exklusives Vermarktungsrecht des Produkts. Oder besitzen Sie die Ware bereits als lokaler Händler? Sind Sie B2B Händler oder sogar Hersteller? Dann können Sie in jedem Fall eine Onlineshop-Gründung in Betracht ziehen.
Wenn Sie diese Fragen mit Nein beantworten und Sie kein Nischenprodukt anbieten, dann sollten Sie die Webshop-Gründung nochmal überdenken. Die Auswertungen aus den letzten 5 Jahren zeigt, dass eine Neugründung ohne diese Merkmale kaum eine Erfolgschance hat.
8. Businessplan
Legen Sie unbedingt vor Beginn fest, wie viel Ihnen für die monatlichen Fixkosten zur Verfügung stehen. Erstellen Sie auf diese Weise einen mittel- bis langfristigen Businessplan. Dieser bietet die Entscheidungsgrundlage für eine Webshop-Gründung. Bei einem monatlichen Betrag von unter 100 Euro für Wartung, Pflege und vor allem Bewerbung des Webshops haben Sie in der Welt des E-Commerce keine Chance zu überleben und sollten Ihr Geld besser anders investieren.
Wenn Ihnen mehr Geld zur Verfügung steht, dann wagen Sie den nächsten Schritt: Beginnen Sie mit der Konzeption und dem Erstellen eines Projektplans.
Ein letzter Tipp:
Gehen Sie mit der Zeit. Heutzutage ist ein mobiloptimiertes Design unumgänglich. Nicht nur die Webseiten, sondern auch die Webshops müssen über mobile Kanäle zugänglich sein und dürfen dabei nicht ihre Funktionalität verlieren.
Fazit
AMARETIS unterstützt Sie mit jeder Menge Know-how, beim Erstellen eines Projektplans und einer Konzeption und kann Ihnen die nötigen Tools an die Hand geben sowie die Bewerbung und Pflege Ihres bestehenden Webshops übernehmen. Auf diese Weise wird Ihr Projekt nicht auf dem Onlineshop-Friedhof landen, sondern ein gewinnbringender Erfolg.
Haben diese Einsichten und Erfahrungen zur Webshop-Neugründung Sie nicht abgeschreckt und Sie möchten immer noch einen Onlineshop ins Leben rufen?
Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf!
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